Privat
…habe ich am liebsten die Gitarre in der Hand. Ich habe zwei erwachsene Kinder und verbringe gerne die Zeit mit Freunden und Golfern auf Mallorca.
Nürnberg, im Sommer 1983
…bin ich, nach drängen meines verstorbenen Freundes und Unterstützers, Uli Knappertz, zum erstmal zu einer Deutschen Meisterschaft gefahren und gleich ins Finale gekommen.
Das Bild zeigt den Moment der Niederlage, die ich als Sieg erlebt habe. Im Golfmagazin stand damals:
„Der Griff nach den Sternen. Der bislang völlig unbekannte Rainer Mund dupierte nacheinander die deutschen Nationalspieler und unterlag erst im Finale gegen Christian Domin.“
Schon bei der Siegerehrung erkannte ich, dass die damaligen Funktionäre mit meinen Schuhen und meiner Shorts überfordert, aber selbst das eigentliche Problem im deutschen Golf waren.
In Nürnberg begann mein ernsthafter Weg als Golfer und der bis heute anhaltende Versuch, die Dinge voranzubringen.
Deutsche Rangliste 1990, Profi
Nach Nürnberg habe ich nicht mehr locker gelassen und mich als Nationalspieler etabliert.
1990 gewann ich die deutschen Rangliste und konnte mit einem fünfseitigen, offenen Brief und der Unterstützung der Nationalmannschaft eine politische Wende im damals unfassbar altmodischen Verband einleiten; mit mehr Sport und offeneren Leuten.
1991, nach Abschluss meines Studiums an der Deutschen Sporthochschule Köln, wurde ich dann Profi. Mit der wohlwollenden Unterstützung von Willy Hofmann und Bernhard und Erwin Langer, öffnete sich so manche zusätzliche Türe.
In diesen Jahren spielte ich mit allem, was Rang und Namen hatte und so konnte ich unglaublich viel Erfahrung sammeln.
DGV 1996
Der Segler Uli Libor war mittlerweile DGV Geschäftsführer und sprach mich bereits 1990, zu Zeiten der verbandspolitischen Veränderungen an und holte mich nach meiner Zeit als Tourspieler nach Wiesbaden zum DGV.
Zusammen mit dem genialen Oliver Heuler saßen wir als erste hauptamtliche Nationaltrainer in einer Geschäftsstelle, die praktisch keine Ahnung von Leistungssport hatte.
Was für eine Chance. Wir haben sie genutzt und ich erinnere mich noch sehr genau an die nicht immer leicht zu nehmenden Journalisten, die unisono sagten: „Zum erstmal haben wir das Gefühl, dass hier etwas richtig Gutes entsteht.“
Ich wurde 1997 mit den Mädchen Vize Europameister. 1999 gewannen wir den Titel. Ich war dann etwa zwei Jahre bei den Damen, darunter Sandra Gal, Martina Eberl, Betty Hauert und Miriam Nagel, die später alle ihren Weg gemacht haben.
2003 übernahm ich die Herren. Im Mittelpunkt stand bei mir von Beginn an das Ziel, den potentiellen Weltklasse-Golfern den richtigen Rahmen zu geben. Damit war ich aber, zu diesem Zeitpunkt, noch alleine.
"Majors denken" 2005
Erstmals spielten wir bald auch bei den Herren vorne mit. 2005 wurden wir Vizeeuropameister hinter England.
Von da an habe ich vor allem geschaut, dass die Topspieler wirklich bekommen, was sie brauchen, darunter Martin Kaymer.
Ich glaube, ich war in dieser Zeit der Einzige, außer Martin, der sich getraut hat bis ganz nach oben zu denken. Zudem war mir klar, wir bekommen mit Martin einen weiteren, richtigen Golf-Boom. Der Kerl gewann dann nicht nur auf der Tour, sondern auch Majors und wurde gar noch Weltranglistenerster. Sagenhaft!
Ich ging als freier Coach in die Selbstständigkeit habe einige Jahre weltweit gearbeitet. So begann ich mein ganz eigenes Coaching zu entwickeln: PBi.
Indoor Golf 2010
Etwa 2010 habe ich in Wiesbaden eine eigene Indoor Halle gebaut und dort meine Kreativität ausgelebt.
In Kooperation mit einem örtlichen Club kamen erste Überlegungen ganz hineinzutauchen in einen Golfclub.
Einige Top-Golfer sind in dieser Zeit entstanden und zwischenzeitlich war die aus diesen Spielern bestehende Clubmannschaft absolute Spitze.
Einer von Ihnen, Thibault Junak, ist die menschgewordene PBI Philosophie und es macht mich tief zufrieden, dass er so extrem gut Golf spielen kann, auch unter Druck. Und nicht unwichtig, er steht mit beiden Beinen auf festem Boden.
Bad Liebenzell 2016
Der Schritt in die Natur, dezentral, in den Schwarzwald nach Bad Liebenzell hat mein Leben unglaublich bereichert. Ich kann mir einen Alltag in der Großstadt kaum noch vorstellen.
Es war eine unglaublich schöne Zeit, mit wunderbaren Menschen und anhaltenden Freundschaften. Bis heute fehlt uns eigentlich etwas von der blumigen Leichtigkeit der Menschen in dieser Region.
Und ganz sicher ist im Nordschwarzwald die beste Luft Deutschlands.
Münster 2020
Dennoch hab ich mich 2020 entschieden, nach fünf Jahren im Schwarzwald, in die Heimat zurückzugehen.
Genau in der Coronazeit übernahm ich die Mannschaft im GC Wilkinghege. 2022 sind wir in die Regionalliga aufgestiegen. Das sind schon wirklich beeindruckende Talente, die in so einem „ganz normalen Club“ heranwachsen.
Die Zeiten haben sich, zum Glück, geändert. Das Wettspiel-System, die Inhalte des Trainings, die modernen Scope Hütten, auch die Ausbildung der Trainer an der Trainerakademie, all das haben wir seinerzeit auf den Weg gebracht.
Zur Zeit entsteht eine weltweite Dokumentation meiner Arbeit und der ganz speziellen, über den Mainstream hinausgehenden Erkenntnisse. Das hat zu einigen internationalen Coachings geführt, mittlerweile auch für Trainer.
Ich hoffe, meine Entdeckungen bringen Bewegung in ein zu einseitiges Golftraining. Wir PGA Pros haben noch Luft nach oben in der Effizienz. Wie kommen wir in das Gehirn des Golfers, wie helfen wir ihm, dass er es schafft? Ich glaube, ich habe dazu ganz Wesentliches gefunden.
Lasst Euch also inspirieren!